„Floating Signifiers“: die Transformation des Kriegsfilm-Genres am Beispiel der Kartografie
Eileen Rositzka – 2016
Innerhalb der Affektpoetik des Kriegsfilms nimmt die Kartografie eine besondere Stellung ein: Als Form der Raumlektüre steht sie stets der Orientierungslosigkeit in feindlicher Natur gegenüber und schafft eine klare Diskrepanz zwischen suggeriertem Überblick und tatsächlichem Chaos im Kriegsgebiet. Es ist jedoch zu beobachten, dass sich die Rolle der Kartografie im klassischen combat movievon filmischen Inszenierungen des Vietnamkriegs unterscheidet. Dessen Asymmetrie korrespondiert mit der Etablierung neuer ästhetischer Konfigurationen, so dass der Antagonismus von Übersicht und Chaos den Filmen von Beginn an immanent ist. In diesem Sinne könnte man den Vietnamkriegsfilm als Amalgam sozialer und medialer Konflikte betrachten, was am Beispiel von Francis Ford Coppolas APOCALYPSE NOW (USA 1979) verdeutlicht werden soll.